Maria Montessori  /  Montessori-Pädagogik  /  Montessori-Materialien  /  Unsere Umsetzung

In den ersten Jahren, als Maria Montessori die Casa dei Bambini neu eröffnet hatte, machte sie folgende Beobachtung: Ein dreijähriges Mädchen versuchte, unterschiedlich große Zylinderformen in entsprechende Öffnungen zu stecken, und zwar mit einer bewundernswerten Aufmerksamkeit, Konzentration und Beharrlichkeit. Selbst durch massive Störmanöver ließ sich das Kind nicht von seiner Arbeit abbringen. Ohne erkennbaren Grund hörte das Mädchen plötzlich auf und beendete seine Beschäftigung mit einem glücklichen, zufriedenen Gesichtsausdruck. Dieses konzentrierte Arbeiten nennt Maria Montessori „Polarisation der Aufmerksamkeit“. Maria Montessori beobachtete, dass – jedesmal, wenn eine „Polarisation der Aufmerksamkeit“ stattfand – das Kind begann, sich zu verändern. Es wurde ruhiger, fast intelligenter und mitteilsamer.

Maria Montessori revolutioniert die Pädagogik
Diese Beobachtung, die Maria Montessori „mit größtem Staunen und Ungläubigkeit erfüllte“, erscheint selbst aus heutiger Sicht ungewöhnlich. Um ein Kind zur „Polarisation der Aufmerksamkeit“ zu führen, setzte sie sowohl auf Freiarbeit und offenen Unterricht als auch auf die kindliche Neugier und Eigenmotivation. Sie vertraute darauf, dass Kinder von sich aus lernen wollen. Deshalb konzipierte sie eine vorbereitete Umgebung mit besonderen Entwicklungsmaterialien sowie eine lange Freiarbeitszeit.

Erziehung in Freiheit und Selbstverantwortung
Maria Montessoris Pädagogik geht von einer natürlichen Freude des Kindes am Lernen aus und steht für eine Erziehung in Freiheit und Selbstverantwortung. Dabei wird das Kind nicht sich selbst überlassen, sondern methodisch begleitet und angeleitet – im Sinne der Maxime: Hilf mir, es selbst zu tun! Verbunden mit dem Erfolgserlebnis, etwas selbst geschafft zu haben, erwirbt das Kind ein hohes Maß an Selbstvertrauen und Selbständigkeit.